Alte Möbel haben einen ganz eigenen Charme und es lohnt sich fast immer, der Kommode der Urgroßmutter, einem massiven Tisch vom Sperrmüll oder einem alten Stuhl vom Dachboden zu einem zweiten Leben zu verhelfen. Die Mühe, ein altes Möbelstück zu restaurieren, ist dabei keine wirkliche Mühe. Sondern es handelt sich um einen kreativen Prozess, bei dem am Ende ein lohnendes Ergebnis steht, das die eigenen vier Wände wirklich bereichert.
Antike Möbel sollten kritisch geprüft werden
Zugegeben, nicht jedes alte Möbelstück ist gleich eine Antiquität. Fakt ist aber, dass selbst industriell gefertigte Möbel, die älter als etwa 70 Jahre sind, weit hochwertiger gearbeitet wurden als so manches Möbel von der Stange heutzutage. Für alte Buffets, Anrichten und Nachttische wurde oftmals noch Vollholz verwendet. Doch selbst wenn ein alter Kleiderschrank ein Furnier hat, haben sich die früheren Handwerker dafür sehr viel Mühe gegeben. Zuerst einmal sollte jedes alte Möbelstück kritisch geprüft werden. Wie ist es beschaffen? Ist es lackiert, furniert oder massiv? Nur wer das genau weiß, kann sich für eine richtige Herangehensweise entscheiden.

Übrigens ist es nicht vollkommen ausgeschlossen, dass sich unter Urgroßmutters Möbeln doch auch eine Antiquität befindet. Es lohnt sich daher immer, sich auch mit Stilgeschichte zu beschäftigen. Gerade Möbel aus der Zeit des Biedermeier sind manchmal recht unscheinbar und trotzdem einiges wert. Sehr prächtig hingegen kommt manches Möbelstück aus der Gründerzeit daher. Dabei handelt es sich bei solchen Möbeln doch schon um Massenware, wenngleich nicht im selben Sinne wie heute. Eine Restaurierung kann sich trotzdem lohnen, wenn das Möbelstück gefällt und einen Gebrauchswert hat. In unklaren Fällen sollte man am besten einen Fachmann zu Rate ziehen.
Alte Holzmöbel – immer ein schöner Blickfang
Alte Möbel aus Vollholz lassen sich fast immer gut wieder herrichten, selbst wenn sie mit einer dicken Lackschicht überzogen sind. Wenn die Maserung des Holzes erst einmal zum Vorschein kommt, weiß man, dass sich alle Mühe gelohnt hat. Am besten belässt man es beim Naturholzton. Solche Möbel, seien es Truhen, Kommoden, Anrichten oder Tische und Stühle, sind immer ein schöner Blickfang. Ein antikes Holzmöbel ergänzt viele hochwertige Einrichtungsstile, egal ob rustikal oder modern. Wieder frei gelegte Holzoberflächen sollten nicht gleich mit neuen Farb- oder Lackschichten überzogen werden.
Man bearbeitet sie am besten mit Bienenwachs oder mit OSMO Dekorwachs, um die Maserung des alten Holzes gut zur Geltung zu bringen. So kann das Holz auch atmen und ist trotzdem gut geschützt. Sollten die Holzoberflächen ein paar Schrammen und Kerben haben, ist das bei einem alten Möbelstück kein Unglück. Schließlich darf man ihm die Jahre ruhig ein wenig ansehen und der sogenannte Shabby Chic ist auch in aller Munde. Wer einen solchen Look gezielt anstrebt, kann sogar noch alte Farb- oder Lackreste bei einem antiken Möbel durchschimmern lassen.